Die Antwort war um so schwieriger, als die Orgel vorher nicht im spielfähigen Zustand war. Es lag also am Urteilsvermögen und an der Erfahrung des Orgelbauers.
Stunden und Tage wurden die noch bei Andreas Ladach eingelagerten Pfeifen gemessen, untersucht und kritisch beäugt.
Das Ergebnis erfüllte nicht nur die Erwartungen, sondern steigerte noch die Neugier auf die Klanglichkeit.
 Die
                  Prinzipale    
 Weite
                  Hauptprinzipalchöre (der "engere" Open Diapason
                  No.2 8' im HW hat noch einen Durchmesser von 147mm!) geben den
                  Ton an, selbst in den Nebenwerken. Der Double Open Diapason
                  16' ist zwar sehr weit im Bass, im Diskant jedoch eher ein
                  Streicher. Dies wirkt sich sehr vorteilhaft auf das Plenum
                  aus,
                  gibt es doch ein massives Fundament im Bass, trägt in der
                  Mittel- und Oberlage aber nicht zu dick auf!
                  Mehrere 2'-Register und nicht zu hoch liegende Mixturen geben
                  der Orgel eine angenehme Klangkrone.     
Die Flöten
       
Die meisten Flöten sind überblasend. Gerade bei den Flötenregistern zeigten sich die Ausmaße der intonatorischen Bandbreite. Die beiden Harmonic flutes 4' im HW und NW sind zwar gleich mensuriert, haben jedoch unterschiedliche Labienformen. Somit sind die beiden Register trotz gleicher Mensur deutlich verschieden in ihrer Charakteristik.
Aus Sicht der Orgelbauer stellt die Orchestral flute 8' im HW das Glanzlicht des Flötenchors dar. Diese Flöte singt...
    
                        
   
Die
                  Streicher    
Fünf Streicher - fünf verschiedene Klänge, und jeder Klang für sich ein Erlebnis! Die Bandbreite reicht von der sehr präsenten, sägenden Gambe (HW) bis hin zur Sylvestrina 8', die bei offenem Schweller schon kaum hörbar ist und zusammen mit der Schwebung Sylvestrina celestes 8' den Begriff "sphärisch" neu definiert! Hier wirkt sich auch die schwere Schwellerkonstruktion in Sandwichbauweise aus. (s. Technik)
Das Resultat
Hohe Erwartungen wurden von allen Seiten gehegt - das Projekt "Englische Orgel" sprach sich schon während der Bauphase in Fachkreisen schnell herum.
Und
                  letzten Endes wurden diese Erwartungen zumindest erfüllt,
                  wenn nicht sogar weit übertroffen, denn die Limpericher Orgel
                  bietet eine Klanglichkeit, die in unseren Breiten in dieser
                  Form sicherlich einmalig ist.     
                  Das sehr emotionale
                  Einweihungskonzert von Prof. Geffert, der aufgrund seiner
                  Kenntnise über englische Instrumente prädestiniert dafür
                  war, war für die Besucher dementsprechend ein musikalisches
                  Erlebnis der besonderen Art und hinterließ viele Eindrücke
                  und Erinnerungen.        
Doch wie so oft gilt auch hier, dass Worte hier schlichtweg versagen und man es einfach selber erlebt haben muss!